Leben: Geboren 1953 in Dinklage, Studium in Berlin. Eng verbunden mit der Berliner Punk-Szene.
Werk: Ausdrucksstarke Malerei mit Themen aus Popkultur, urbanen Szenen und Subkultur, oft roh und dynamisch.
Wenn es um expressive, energiegeladene Kunst geht, kommt man an Helmut Middendorf nicht vorbei. Er ist einer der Künstler, die in den wilden 1980er-Jahren mit Farbe um sich geworfen haben – natürlich im übertragenen Sinne. Oder vielleicht auch nicht? Auf jeden Fall gehört Middendorf zu den wichtigsten Vertretern der „Heftigen Malerei“, einer Kunstbewegung, die sich durch schrille Farben, starke Kontraste und eine gehörige Portion Chaos auszeichnet.
Vom Studenten zum Star der Neuen Wilden
Geboren 1953 in Dinklage, zog Middendorf in den 1970er-Jahren nach Berlin – damals eine Stadt voller Freigeister, Punks und kreativer Anarchie. Er studierte an der Hochschule der Künste (heute UdK) und wurde Teil der legendären Galerie am Moritzplatz, wo er zusammen mit Künstlern wie Rainer Fetting und Salomé die Szene aufmischte. Seine Bilder schienen geradezu aus der Leinwand zu explodieren, voller urbaner Energie und oft inspiriert vom Nachtleben Berlins.
Ein Künstler mit internationalem Format
Middendorfs Werke fanden schnell Beachtung – und das nicht nur in Deutschland. Seine Teilnahme an der documenta 7 in Kassel 1982 machte ihn einem internationalen Publikum bekannt. Danach ging es für ihn weiter nach New York, wo er sich neue Einflüsse holte, aber seiner kraftvollen Bildsprache treu blieb. Ob Punk, Großstadtneurose oder Clubkultur – seine Kunst fängt das Lebensgefühl von damals bis heute ein.