Leben: Geboren 1941 in Liberec (damals Sudetenland). Studium in Krefeld und Düsseldorf. War Professor und Rektor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Werk: Thematisiert Mythologie, Geschichte und Abstraktion. Lüpertz arbeitet oft mit monumentalen Figuren und rauer Malweise.

Markus Lüpertz ist nicht einfach nur ein Maler – er ist eine Erscheinung. Ein Mann, der sich gerne als Malerfürst inszeniert, stets mit Hut, oft im Dreiteiler, und immer mit einer Aura, die irgendwo zwischen Genie und Exzentrik schwebt. Seit Jahrzehnten prägt er die deutsche Kunstszene mit wuchtigen Bildern, die so viel Kraft haben, dass man ihnen fast ausweichen möchte.
Geboren 1941 in Böhmen, hat Lüpertz schon früh begriffen, dass Kunst kein sanftes Hobby ist, sondern eine Schlacht. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Heftigen Malerei“ – einer Bewegung, die sich in den 1960er- und 70er-Jahren gegen die zarte Zurückhaltung der abstrakten Kunst stellte. Statt minimalistischer Farbflächen und kühler Konzepte setzte Lüpertz auf dick aufgetragene Farbe, mythische Figuren und eine Bildsprache, die sich zwischen Expressionismus und Monumentalmalerei bewegt.
Seine Motive? Götter, Krieger, deutsche Helden – gerne mit martialischer Geste. Seine Farben? Ein Spektrum, das zwischen erdigen Tönen und explodierenden Kontrasten pendelt. Sein Stil? Unverkennbar. Lüpertz malt, als würde er in die Kunstgeschichte eine Schneise schlagen.
Natürlich blieb das nicht unbemerkt. Lüpertz war lange Rektor der renommierten Kunstakademie Düsseldorf und wurde mit Preisen und Ehrungen überhäuft. Doch Ruhm allein reicht ihm nicht – er liebt die Provokation. Wer ihn nach seinen Werken fragt, bekommt kein bescheidenes Schulterzucken, sondern ein selbstbewusstes Manifest. Kunst ist für ihn keine Frage der Bescheidenheit, sondern der Überzeugung.
